Oper 4.0

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"Nur mit der Bedeutungssteigerung des Wortes kommt auch der Gesang wieder zum Herzen des Zuschauers. Hierin liegt die Arbeit von Oper 4.0."

Historia

Oper 4.0 – Ein Highlight in der klassischen und barocken Aufführungspraxis

Warum gehen immer weniger Menschen in die Oper? Warum wirkt Oper langweilig und verstaubt? Weil niemand die Worte und die Handlung versteht, wenn man das Buch nicht vorher gelesen hat. Heutzutage ist die Frage der sprachlichen Rhetorik besonders in der historischen Aufführungspraxis zwar ein ständiges Thema, doch mit der Oper 4.0 stößt das Thema in neue Dimensionen vor. Nur mit der Bedeutungssteigerung des Wortes kommt auch der Gesang wieder zum Herzen des Zuschauers. Hierin liegt die Arbeit von Oper 4.0.

Als die Oper in der Renaissance „erfunden“ wurde, wollte der Kreis der Künstler, Dichter und Denker rund um die Florentiner Camerata nur die antiken Texte spannender machen. Dazu überlegten sie sich, die Geschichte mit Musik zu unterlegen und den Text singen zu lassen. Seit diesem Beginn hat sich die Oper doch schnell zu einer ganz eigenen Kunstform entwickelt und die Musik nahm sich bald ihren eigenen Platz darin. In drei großen Entwicklungsstufen wurde das Verhältnis von Musik und Text immer wieder neu austariert. Giuliana Retali wirft mit ihrer Arbeit Oper 4.0 einen Blick zurück auf die Anfänge und entdeckt darin das Potenzial, Oper heute wieder neu zu denken. Die sprachliche Rhetorik muss wieder ernst genommen werden, denn so sprechen Worte und Musik gleichermaßen und beginnen, ihre gemeinsame Kraft zu entfalten.

Oper 4.0 führt zu einem außerordentlichen Resultat. Mit ihrer Herangehensweise hat die italienische Dirigentin viele bekannte Sänger verblüfft, die so eine neue Klarheit und Präzision im Gesang herausarbeiten. Die große rhetorische Kraft wirkt sich auch auf die Spielweise des Orchester aus und der Unterschied ist deutlich hörbar:
„Ihre Interpretation setzte neue Maßstäbe und eröffnet eine aus meiner Sicht noch nie gehörte Präsenz – es ist, als würden die Instrumente mitsprechen [...]. Die daraus resultierende Kraft zeigt uns Mozart von einer neuen, vermutlich von seiner wahren Seite. Noch nie hat mich eine Mozart-Interpretation so beeindruckt!“
Arend Prohmann (Deutsche Grammophon, Decca)


Oper 4.0 - A highlight in classical and baroque performance practice

Why are fewer and fewer people going to the opera? Why does opera seem boring and dusty? Because nobody understands the words and the plot, unless you have read the book first. Although today the question of linguistic rhetoric is a constant theme, especially in historical performance practice, Oper 4.0 introduces the topic into new dimensions. Only with the increase in meaning of the word, the singing comes back to the heart of the audience. This is the work of Opera 4.0.

When the opera was "invented" in the Renaissance, the circle of artists, poets and thinkers around the Florentine Camerata wanted to make only the ancient texts more exciting. To do this, they thought about adding music to the story and letting the text sing. Since then, the opera has quickly become a very unique art form, and the music soon took its place in it. In three major stages of development, the relationship between music and lyrics was constantly rebalanced. Giuliana Retali takes a look back at her beginnings with her work Oper 4.0 and discovers the potential to rethink opera today. The linguistic rhetoric must be taken seriously again, because words and music speak equally and begin to develop their collective power.

Oper 4.0 leads to an extraordinary result. With her approach, the Italian conductor has amazed many well-known singers, who work out a new clarity and precision in the vocals. The great rhetorical power also affects the playing style of the orchestra and the difference is clearly audible:
"Their interpretation set new standards and opens up a presence I've never heard before - it's as if the instruments were in the conversation [...]. The resulting strength shows us Mozart of a new, probably its true side. Never has a Mozart interpretation impressed me so much! "
Arend Prohmann (German Grammophon, Decca)